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mich nichts an. Und dann bin ich auch kein Mächen. Und Uncke wird mich ja wohl nicht aufschreiben.“

     Engelke lächelte: „Na, gnäd’ger Herr, dann werd’ ich man unten mit unse’ Mamsell Pritzbur sprechen; die kann denn die lütte Marie ’rausschicken. Marieken is letzten Michaelis erst eingesegnet, aber sie war auch schon da.“

* * *

     Noch an demselben Nachmittag erschien die Buschen im Herrenhause. Sie hatte sich für den Besuch etwas zurecht gemacht und trug ihre besten Kleider, auch ein neues schwarzes Kopftuch. Aber man konnte nicht sagen, daß sie dadurch gewonnen hätte. Fast im Gegenteil. Wenn sie so mit ’nem Sack über die Schulter oder mit ’ner Kiepe voll Reisig aus dem Walde kam, sah man nichts als ein altes, armes Weib; jetzt aber, wo sie bei dem alten Herrn eintrat und nicht recht wußte, warum man sie gerufen, sah man ihr die Verschlagenheit an, und daß sie für all und jedes zu haben sei.

     Sie blieb an der Thür stehen.

     „Na, Buschen, kommt man ’ran oder stellt Euch da ans Fenster, daß ich Euch besser sehn kann. Es ist ja schon ganz schummrig.“

     Sie nickte.

     „Ja, mit mir is nich mehr viel los, Buschen. Und nu is auch noch Sponholz weg. Und den neuen Berlinschen, den mag ich nicht. Ihr sollt ja Kossät Rohrbeckens Frau damals wieder auf die Beine gebracht haben. Mit mir is es auch so was. Habt Ihr Courage, mich in die Kur zu nehmen? Ich zeig’ Euch nicht an. Wenn einem einer hilft, is das andre alles gleich. Also nichts davon. Und es soll Euer Schaden nicht sein.“

     „Ick weet joa, jnäd’ger Herr… Se wihren joa

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Theodor Fontane: Der Stechlin. Berlin: F. Fontane, 1899, Seite 443. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stechlin_(Fontane)_443.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)