Mädchen wollt’ ich die Strumpfbänder wohl umbinden, denn da hätte es nichts zu bedeuten – – –
Röse (steigend.) So? Das hast Du gesagt?
Gürge. Ja, aber meiner Röse könnte ich sie nicht umbinden, denn da – denn da – denn da hätte es was zu bedeuten, denn ich hätte bey der gar keine Courage, weil ich so verliebt in sie wäre.
Röse. Je Du Erz-General-Schelm, also für mich hast Du die schönen Sachen mitgebracht?
Gürge. Und in dem Papiere da – mach’s einmal auf!
Röse. Je Du Schelm, ein Schnürsenkel!
Gürge. Da sagte die Madam, ich müßte Dich selber zum erstenmal damit einschnüren. – Aber, liebe Röse, damit verschone mich. Mir läuft’s eiskalt über die Haut, wenn ich nur dran denke.
Röse. Laß Dir nicht leid seyn, lieber Gürge, ich will Dich verschonen.
Gürge. Aber Du mußt nur nicht böse seyn, liebe Goldröse.
Anton-Wall (= Christian Leberecht Heyne): Der Stammbaum. Erste Fortsetzung der beyden Billets. Dyk, Leipzig 1791, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stammbaum_(1791).pdf/33&oldid=- (Version vom 9.1.2022)