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geschildert hat. Schon die dem Schlesier angeborene Höflichkeit verbot den Menschen lästig zu werden; die Klugheit rieth, es mit Niemand, und am wenigsten mit den Mächtigen zu verderben, der eigene Vortheil schien ein ruhiges Beharren im alten Gleise zu erfordern, und die Besorgniß und Ungewißheit wegen des Ausganges mußten eine strenge Neutralität noch mehr empfehlen. – Ehre den Männern, die auch nach solchen Betrachtungen sich dennoch dem edlen Unternehmen angeschlossen haben! – Erklärlich ist es und sehr bemerkenswerth, daß diejenigen Geistlichen, die als die ersten und vornehmsten Beweger und Leiter der Sache mit den größten Erfolgen hervorgetreten sind, gerade dem Theile des Klerus angehören, der in den früheren Wirren sich am strengsten an die kirchliche Vorschrift gehalten, und den festesten Sinn bewiesen hat. Diesmal aber war der Impuls so stark, und die darauf im Volk entstandene geistige Strömung so unaufhaltsam, daß bei ihrem Wachsen und Vordringen auch die schwankenden, bequemen und furchtsamen Hirten mit ergriffen, und in die allgemeine Bewegung hineingezogen wurden. Manche, die mit dem Beitritt so lange gezögert, bis dieser ihnen nicht mehr als vorzügliches Verdienst in Anrechnung gestellt werden konnte, mußten sich zulezt noch beeilen, die Ehre und Autorität zu salviren, wollten sie nicht den Verdruß erleben, daß die Mitglieder der eigenen Gemeinden in andere Kirchen zum Gelöbniß gingen. Einige haben, klüger als die Brüder sein wollend, nicht