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– so schrieen sie, ist der Name des Beelzebul, durch welchen die katholischen Pfaffen den Teufel vertreiben wollen, ein viel schlimmerer Rausch als sonst hat jezt die Köpfe entzündet, Judenhaß wird von den Kanzeln gepredigt, eine Verfolgung, auch der Protestanten steht bevor, der Staat ist in Gefahr, und ein Umsturz alles Bestehenden kann nicht ausbleiben, wenn diesem verwegenen Treiben noch länger zugesehen wird. – Ueber dem großen Halloh gerieth nun auch die Polizei in Angst, beschränkte sich aber in ihrer Gutmüthigkeit meistens nur darauf, nach allen Seiten hin zur Mäßigkeit zu ermahnen, nachdem sie nemlich gesehen, wie ordentlich und ruhig sich überall das Volk verhielt, und wie der neue Rausch die seltsame Eigenschaft hatte, von einer noch niemals dagewesenen Stille und Nüchternheit begleitet zu sein. Die Gegner aber wurden nicht sofort beruhigt und zum Schweigen gebracht, auch hat nicht überall so viel Sanftmuth oder Einsicht gewaltet, daß Untersuchungen, Mißverständnisse, Chicanen und Mißgriffe sich gänzlich hätten vermeiden lassen.

Schon der ersten Nachricht, welche die Regierung von dem Dasein der Bewegung erhielt, war eine Beschwerdeschrift jüdischer Schänker und die amtliche Anzeige beigefügt, daß bereits angeordnet sei, den polnischen Capuziner über die Grenze zu schaffen, und diejenigen Geistlichen zur Strafe zu ziehen, welche ihn ohne Wissen der Polizei bei sich aufgenommen und beherbergt hatten. Die