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oder für immer gehoben hat, gab es eine Reihe von anderen, deren Entwickelung und Wirkung er allein und primitiv hervorgebracht. Von dem Uebelsein, welches mit Umnebelung des Kopfes, mit Magen- und Verdauungsbeschwerden, Unlust und Ermattung, Kolik und Zittern verbunden ist, bis zum vollendeten Säufer-Wahnsinn (delirium potatorum), der jedoch merkwürdiger Weise viel häufiger in den Städten als auf dem Lande vorgekommen, gab es eine Menge von Graden und Varietäten, aus welchen ein Arzt der naturhistorischen Schule mit Leichtigkeit besondere Krankheitsspecies hätte machen können. Anders waren die Erscheinungen des Todes bei dem Kinde, das in Folge einer Branntweinvergiftung unter Krämpfen dahinschied; anders bei dem thörichten Wüstling, der im Wettkampf mit seinen Gesellen sich apoplektisch zu Tode soff; wiederum anders bei den Vielen, welche trunken im Schnee auf freiem Felde erfroren, und bei Jenen, die, berauscht in Flüsse, Bäche oder Teiche gefallen, durch Feuer und Wasser zugleich um’s Leben kamen. – Nicht wenige Krankheiten, die sonst bei andern Menschen zur Genesung führen, nahmen bei Branntweintrinkern einen schlimmen Verlauf, und zu einer Menge von chronischen Uebeln, vorzüglich des Unterleibes, obgleich sie oft spät erschienen und andern Ursachen zugeschrieben wurden, hatte der Branntwein den ersten Grund gelegt.

Aus derselben Quelle entsprangen auch die unzähligen Schlägereien, Zwiste und blutigen Händel, bei welchen