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Fällen sich ergeben hat, daß doppelt so viel Alkohol gewonnen wurde, als nach der gesetzlichen Annahme gewonnen werden sollte. Hiernach würde z. B. der Branntweingewinn des Jahres 1839 nahe an 14,300,000 Quart betragen, und die dafür gezahlte Steuer von nur 475,433 Thalern hätte sich noch beträchtlich vergrößern sollen.

Noch schwieriger ist es, nachzuweisen, wie viel Branntwein getrunken worden ist. Da indeß noch bedeutende Quantitäten im freien Verkehr nach Oberschlesien gelangten, und diese das Gleichgewicht den Mengen halten, welche ausgeführt und zu andern Zwecken, als dem Genuß, benutzt wurden, so nimmt die Steuerbehörde an, daß der Consumtion wohl das ganze producirte Quantum zugefallen sei, und im Durchschnitt der lezten vierzehn Jahre etwa elf Millionen Quart Branntwein (zu 50% Tralles) alljährlich getrunken sein mögen, vielleicht in der ersten Hälfte jenes Zeitraumes etwas weniger, in der zweiten aber mehr, so daß auf den Kopf der Bevölkerung jährlich und durchschnittlich zwölf Quart zu rechnen wären. – Zufolge einer allgemeinen Angabe, die mir früher übertrieben vorkam, soll es im Jahr 1840 in der gesammten Preußischen Monarchie 54,733 Branntweinschänken gegeben haben, und auf jeden Kopf der Bevölkerung ein Quantum von 12 bis 151/2 Quart Branntwein gekommen sein. Dieses Verhältnis scheint mir in Beziehung auf Oberschlesien jetzt um so richtiger zu sein, je mehr ich hier die unläugbar größere Zahl der Betrunkenen,