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Sohnes, der am nämlichen Tage im Tempel dargestellt worden, schien ihm durch solche Profanation verlezt zu sein, und eine große Genugthuung zu erfordern. Schon am frühen Morgen stand der eifrige Seelenhirt vor dem Altar der Mutter Gottes, und nachdem er zuvörderst seine Gemeinde von dem Besuch des Marktes abgemahnt, proclamirte er feierlich die Enthaltsamkeit, und stellte die Sache zur Ehre und unter den Schutz Derjenigen, welche aus Demuth dem Gesetze sich gefügt, selbst aber keiner Reinigung jemals bedürftig, die durch das Laster der Trunksucht befleckten Sünder reinigen wolle. – Das Loosungswort war ausgerufen. Einige Wochen wurde über denselben Gegenstand noch ausführlicher gepredigt, wobei Pater Stephan sowohl in der Kirche und Schule, als auch bei einzelnen Personen als treuer Gehülfe zur Seite blieb. Inzwischen war auch am fünften Februar an Capellan Seeling nach Osnabrück geschrieben worden, und zu Ende desselben Monats dessen Antwort eingegangen. Geistliche Brüder in der Nachbarschaft wurden zu gleichem Eifer entzündet, ein polnisches Lied für die Schulen verfaßt und eingeübt, die Gelöbnißformulare entworfen und gedruckt, und der Verein durch die Aufnahme der ersten Mitglieder begründet und zu Stande gebracht. Dies geschah vor allen andern Orten in D. Piekar selbst, und am Feste von Mariä Verkündigung (25. März) gleichzeitig in den Kirchen zu Beuchen, Boguschütz und Myslowitz. Somit war der Kampf eröffnet gegen einen Dämon, der