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in dem die Gitterstäbe keinen Käfig, sondern nur einen Schutz für zarte Frauen bedeuteten.

Eines Abends, den letzten Abend vor ihrem Eintritt, führte Brostoczicz Indra als Zuschauerin an Yoshiwara vorüber, und da ward es ihr zum ersten Male völlig bewußt, wie riesengroß der Unterschied der Lebensauffassung von Orient und Okzident ist. Was sie immer gehört und gedacht, und was ihr Boris immerzu gepredigt, hier sah sie es in die Tat umgesetzt. Die bevorzugte und geachtete, gewissermaßen beneidete Stellung der Courtisanen im Osten. Sie sah sie allseitig und zwar von Männern und Frauen so umschwärmt, wie man etwa in Europa berühmte Schauspielerinnen umschwärmt. Sie gaben ja auch allabendlich ein fürstliches Schauspiel, das Schauspiel der Lebensschönheit. Einen höheren Triumph haben Kunst, Frauenschönheit und Kunstgewerbe wohl niemals gefeiert wie in den allnächtlichen routs von Yoshiwara, dem „Freudenhaus“. — „Jede kleinste Stadt von Japan besitzt ein solches Yoshiwara,“ erzählte Boris, „ein Freudenviertel, ein

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Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/134&oldid=- (Version vom 17.8.2016)