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mehr von mir wissen wollte! Wenn der ungewollte Aufenthalt im Hause der Madame Vais ihr schon Grund genug wäre, mich aus ihrem Herzen zu stoßen. Was bliebe mir dann übrig?“

„Die Sinnenliebe,“ erwiderte Boris, „und eine Lais, eine moderne Aspasia zu werden, eine Ninon de l’Enclos — eine Indra.“

Wieder war Indras Nacht von Kämpfen und Verzweiflung durchwühlt und von jäher, ihr ganz ungewohnter, körperlicher Unrast und Sehnsucht. — Morgen war der letzte Tag mit Boris — er war unglücklich — wenn sie sich ihm gab, gab sie seinen und ihren Sinnen nach. Warum denen noch wehren, wenn man ein Mitglied der Pension Vais war! — Sie hörte Kichern und Küssen von nebenan und wühlte ihren Kopf tief in die Kissen. War sie schon eine Verworfene, da sie solche verworfenen Wünsche spürte? Hatte der große Liebesmarkt ringsum seine grelle Brunstfackel auch in ihre weiße Seele geworfen?

Und der Morgen kam. Sie stand diesmal früh auf und schrieb abermals einen zwölf Seiten langen Brief an ihre Mutter. Niemals hatte die

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Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/071&oldid=- (Version vom 18.8.2016)