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was hatte sie erlebt an bunten, großen Schicksalen? Innerlich freilich wälzten sich täglich neue Tragödien in ihrer Seele, von denen sie abends todmüde, fast zerbrochen aufs Lager sank. — Ach, wie verstand sie doch Schopenhauer, wenn er sagt: „Ganz mit Unrecht pflegt man die Jugend die glücklichste Lebenszeit zu nennen. Das wäre wahr, wenn Leidenschaften glücklich machten.“ Indra seufzte, ja, ihre Leidenschaften, ihre Sehnsucht nach allem Großen, allem Herrlichen dieser Welt, auch allen Wundern der Liebe, die ihr erschienen wie ein glänzendes Mysterium, hatten sie tief unglücklich gemacht. Das durfte sie der guten Mutter nicht zeigen, die nach des Vaters Tod, der ein herrlicher Landpfarrer im alten Stil gewesen, und nach dem Tod von vier jüngeren Kindern, die einer Diphtheritisepidemie erlagen, mit der damals vierzehnjährigen Indra nach einer Vorstadt von Berlin gezogen war, um dem hochbegabten, aufgeweckten Mädchen alle Gelegenheit zur Weiterbildung zu geben. Die gute Mutter vergaß, daß die hochgemute Tochter das tägliche Elend des „sich nach der Decke streckens“ immer

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Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/019&oldid=- (Version vom 18.8.2016)