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Einleitung des Herausgebers.

Im Laufe des Jahres 1828 erschienen Hauffs „Novellen“ in drei Bänden bei Gebrüder Franckh in Stuttgart. An der Spitze des ersten Bandes steht als Einleitung und Einführung das „Vertrauliche Schreiben an Herrn W. A. Spöttlich“. Über dieses Schreiben erhalten wir durch einen Brief Hauffs vom 10. November 1827 nähere Auskunft. Derselbe ist an Wilibald Alexis gerichtet und lautet[1]: „Verehrter Freund! Wenn Sie nicht eingefroren sind im Norden, müssen Sie nun wohl zurück sein. Ich schreibe Ihnen leider aus dem Bette, denn ich bin an einem Brustkrampf bedeutend darniedergelegen, doch bin ich auf dem Wege der Besserung. Aus dem Bette schreibt man nur das Nötigste. Also: unser Almanach[2] ist fertig. … Wenn Sie meine Novelle lesen, so bitte ich, sehen Sie die Meinungen, die ausgesprochen werden, nicht als die meinigen, sondern als Farben der Personen an; und danach, wenn Sie rezensieren wollten, rezensieren Sie. … Sie werden die Phantasien und gesammelten Novellen erhalten. Die Vorrede in den Novellen ist an Sie. Nun leben Sie wohl! Lassen Sie Ihren treuen Freund bald von sich hören, empfehlen Sie mich der Mittwochgesellschaft und tragen Sie treue Gesinnungen gegen Ihren Sie etc.

W. Hauff.     

Die „Novellen“ selbst, zu verschiedenen Zeiten geschrieben, waren sämtlich schon vor dieser Gesamtausgabe in Zeitschriften oder Taschenbüchern erschienen, und zwar: „Othello“ in den Nummern 66–76 der „Abendzeitung“ von 1826, die „Bettlerin vom Pont des Arts“ 1826 im „Morgenblatt“ in Nr. 276–305, „Die Sängerin“ im „Frauentaschenbuch für 1827“, „Jud Süß“ im „Morgenblatt“ von 1827 in Nr. 157–182, „Die letzten Ritter von Marienburg“ im „Frauentaschenbuch


  1. Gedruckt im „Berliner Konversationsblatt“, Nr. 241, vom 6. Dez. 1827.
  2. Gemeint ist jedenfalls das „Taschenbuch für Damen für das Jahr 1828“; hierfür hatte Hauff außer seiner Novelle: „Das Bild des Kaisers“ noch die Erklärung der Kupfer und das Gedicht „Der Schwester Traum“ geliefert.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hauff: W. Hauffs Werke. Bibliographisches Institut, Leipzig, Wien 1891–1909, Seite 258–259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Wilhelm_Hauff_Bd_3_132.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)