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wähle dir eine Rüstung in meiner Kammer. – Dann komm zu mir, und – doch kannst du vor Sonnen Untergang die Burg nicht verlassen. Deine letzten Dienste sind bei der Verlobung zu erscheinen, und Mathildens Stallmeister auf der Jagd zu seyn. Der ihr schon einmal das Leben rettete, dem muß ich sie billig anvertrauen.

Konrad. Nicht Rechnung auf Eure Dankbarkeit warf mich in den tobenden Rhein, sondern die heiligste – Menschenliebe. (nicht stolz, aber edel) Herr, vergebt, wenn ich mir Eure Gabe verbitte.

Graf. Ich will es so.

Konrad. Ich gehorche. (Er will gehen.)

Graf. Konrad, vergieb – laß Gott die Rache!

Konrad. (nicht in drohendem Ton) Kein Mord kann ungerochen bleiben. Den ersten strafte der Himmel selbst – nun giebt es Menschen, und auch Schwerter.

(Ab.)


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_066.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)