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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Dich rief, vermag denn meine Bitte nichts bei dir?

Elektra.
Die Götter haben dich zum Freunde mir verlieh’n.
Du spottest meines Unglücks nicht. O welch ein Trost
Ist’s armen Sterblichen, zu finden einen Arzt,
Der ihre Wunden heilt, wie ich, o Freund! dich fand.
Auch ungeheissen fühlt mein Herz die fromme Pflicht,
Dir deine Arbeit zu erleichtern, und die Noth
Mit dir, so viel ich kann, zu tragen. Draussen ist
Der Arbeit g’nug, mir ziemt die Ordnung in dem Haus
Zu unterhalten; lieblich ists am blanken Heerd
Dem Landmann von des Tages Arbeit auszuruh’n.

Der Pflanzer.
Wofern du willst, so geh: von unsrer Hütte ist
Der Wasserquell nicht fern. Ich will, so bald der Tag
Erscheint, hinaus die Stiere treiben, und das Feld
Bestellen: wer mit trägem Fleh’n die Götter ehrt,
Wird doch den Unterhalt nicht finden ohne Schweis.
(Sie entfernen sich.)

Dritte Scene


Orest tritt mit Pylades auf.
Orest.
Du meines Herzens Liebling, treuer Pylades,
Freund und Gefährte meines Elends, du allein

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft12_006.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)