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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Hutten. (der sie eine Zeit lang stillschweigend mit den Augen mißt, mit sanftem Vorwurf) Du hast nicht gut an mir gehandelt Angelika.

Angelika. (betroffen) Mein Vater –

Hutten. Du wußtest um diesen Ueberfall – Gesteh es – du selbst hast ihn veranlaßt.

Angelika. Ich darf nicht nein sagen, mein Vater.

Hutten. Sie sind traurig von mir gegangen. Keiner hat mich verstanden. Sieh, du hast nicht gut gehandelt.

Angelika. Meine Absichten verdienen Verzeyhung.

Hutten. Du hast um diese Menschen geweint. Läugne es nur nicht. Dein Herz schlägt für sie. Ich durchschaue dich. Du mißbilligst meinen Kummer.

Angelika. Ich verehre ihn, aber mit Thränen.

Hutten. Diese Thränen sind verdächtig – Angelika – du wankst zwischen der Welt und deinem Vater – Du mußt Partey nehmen, meine Tochter, wo keine Vereinigung zu hoffen ist – Einem von beiden mußt du ganz entsagen oder ganz gehören – Sey aufrichtig. Du mißbilligst meinen Kummer?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft11_129.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)