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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

emporragten, und solche nebst der Vestung beherrschten. Die Soldaten und Schanzgräber schleppten mehrere Tage hindurch Erd' und Steine zusammen, und thürmten sie zwischen den sogenannten spanischen und Auvergnischen Posten auf, der italiänischen Bastei grade gegenüber.

Da diese beiden Posten dem Kanonenfeuer der Vestung ausgesetzt waren, verlohr eine unglaubliche Menge Soldaten ihr Leben durch die feindlichen Kugeln. Mustapha, der das Werk gern durchsetzen wollte, machte sich aber kein Gewissen daraus, diese Menschen aufzuopfern: und in kurzem stiegen zwei Hügel zehen bis zwölf Fus über die Mauern empor, von welchen aus die ganze Stadt beschossen werden konnte.

Zuerst wurde der deutsche Posten angegriffen. Aber der Großmeister begab sich selbst dahin, und ließ ihn von innen durch Erde, Balken und Reiser unterstützen. Unterdessen wurden die Batterien der Türken, die dem Kanonenfeuer auf dem Pallaste des Großmeisters ausgesetzt waren, muthig bestürmt: und in kurzem stürzten sie mit samt ihren Brustwehren, Schanzkörben und Sandsäcken zusammen. Es wurden zwar sogleich andre errichtet, aber bloß, um dasselbe Schicksal zu erfahren.

Die türkischen Kanonen thaten nicht die geringste Wirkung, weil sie eine unglückliche Richtung hatten, und auf einem erhabenen Ort aufgepflanzt waren; so

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_140.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)