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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.
Die enthüllte Bastille

und erbitterten die Gemüther so sehr gegen mich, daß das Volk sich sogleich bey meinem Quartier versammelte, mir den Vorfall erzählte, und unter Drohungen und Scheltworten mir sagte: „Meine Sache sey noch nicht beendigt, erst den folgenden Tag solle sie entschieden werden.“

Andre Invaliden, die man den 15ten des Morgens verhört hatte, gaben mich ebenfalls für die Ursache alles Unglücks an, und ich wäre sicher noch diesen Tag gehenkt worden, wenn nicht eine gewisse, mir bisher unbekannte Person, durch das Ansehn, in welchem sie stand, dem Volke Schweigen auferlegt, und gesagt hätte: es wären schon Unglückliche genug: man dürfe nicht mehr Blut vergießen, und überhaupt meine Aufführung nicht weiter untersuchen.

Den 15ten Mittags kam eben der Mr. Riccart, von der königlichen Musketiercompagnie, der mir schon am vorigen Tage so große Dienste geleistet, und jetzt Befehl hatte, mich zu jener Compagnie zu führen, nahm mich mit sich in seine Wohnung, und an seinen Tisch. Einige meiner Leute befanden sich ebenfalls bey dieser Compagnie, und waren von ihm in einem Gasthofe einquartiert, wo sie bisher ihren Unterhalt bekommen hatten.

Den folgenden Tag verschaffte mir Mr. Riccart eine Cocarde, vermittelst welcher, und der bürgerlichen Kleidung, die ich auf H. de la Fayette eignes Anrathen

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_053.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)