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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

von Luxemburg. Sein Geschlecht, eins der edelsten in den Niederlanden, schrieb sich von den Herzogen von Geldern her, die ihre Unabhängigkeit lange Zeit hartnäckig gegen das burgundische und österreichische Haus behauptet, endlich aber der Uebermacht Karls V. hatten unterliegen müssen; ja es leitete seinen Ursprung bis zu den alten frisischen Königen hinauf. Noch sehr jung trat Lamoral von Egmont in die Kriegsdienste des Kaisers, und bildete sich in den französischen Kriegen dieses Monarchen zum künftigen Helden. Im Jahr 1544 vermählte er sich auf dem Reichstage zu Speier und in Beiseyn des Kaisers mit Sabina, Pfalzgräfinn von Baiern, einer Schwester Johanns, Churfürsten von der Pfalz, die ihm drei Prinzen und acht Prinzessinnen gebahr. Zwei Jahre darauf wurde er auf einem Kapitel, das der Kaiser in Utrecht hielt, zum Ritter des goldnen Vließes geschlagen.

Der französische Krieg, welcher im Jahr 1557 unter Philipp II. wieder ausbrach, öfnete dem Grafen von Egmont die Bahn zum Ruhme. Emanuel Philibert, Herzog von Savoyen, der die vereinigte englisch-spanische und niederländische Armee als Generalissimus befehligte, hatte St. Quintin in der Picardie berennet, und der Konnetable von Frankreich rückte mit einem Heer von 30.000 Mann und dem Kern des französischen Adels herbei, diese Stadt zu

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_043.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)