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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

verehrt. Ich wußte zwar schon längst, daß zwischen beiden ein sehr genaues Verhältniß Statt findet, auch viele Briefe gewechselt werden, aber weil sich der bisherige Aufwand des Prinzen aus den bekannten Quellen hinlänglich bestreiten ließ, so war ich auf diese verborgene Hülfsquelle nie gefallen. Es ist also klar, daß der Prinz Ausgaben gehabt hat, die mir ein Geheimniß waren, und es noch jezt sind; und wenn ich aus seinem übrigen Charakter schließen darf, so sind es gewiß keine andre, als die ihm zur Ehre gereichen. Und ich konnte mir einbilden, ihn ergründet zu haben? – Um so weniger glaubte ich nach dieser Entdeckung anstehen zu dürfen, ihm das Anerbiethen des Marchese zu offenbaren – welches zu meiner nicht geringen Verwunderung ohne alle Schwürigkeit angenommen wurde. Er gab mir Vollmacht, diese Sache mit dem Marchese auf die Art, welche ich vor die beste hielt, abzuthun, und dann sogleich mit dem Wucherer aufzuheben. An seine Schwester sollte unverzüglich geschrieben werden.

Es war Morgen, als wir aus einander giengen. So unangenehm mir dieser Vorfall aus mehr als einer Ursache ist und seyn muß, so ist doch das allerverdrüßlichste daran, daß er unsern Aufenthalt in Venedig zu verlängern droht. Von dieser anfangenden Leidenschaft erwarte ich viel mehr gutes als

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft7_089.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)