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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Armer stellte sich in Reihen, wie sie vorübergieng, und verließ sie mit sehr vergnügter Miene. Bei dieser Gelegenheit, sagt Biondello, wurde eine Hand sichtbar, woran einige kostbare Steine blizten. Mit ihrer Begleiterinn sprach sie einiges, das Biondello nicht verstand; er behauptet, es sei griechisch gewesen. Da sie eine ziemliche Strecke nach dem Kanal zu gehen hatten, so fieng schon etwas Volk an, sich zu sammeln; das Außerordentliche des Anblicks brachte alle vorübergehenden zum Stehn. Niemand kannte sie – aber die Schönheit ist eine gebohrne Königinn. Alles machte ihr ehrerbiethig Platz. Sie ließ einen schwarzen Schleier über das Gesicht fallen, der das halbe Gewand bedeckte, und eilte in die Gondel. Längs dem ganzen Kanal der Giudecca behielt Biondello das Fahrzeug im Gesicht, aber es weiter zu verfolgen, untersagte ihn das Gedränge.“

Aber den Gondolier hat er sich doch gemerkt, um diesen wenigstens wieder zu erkennen?

Den Gondolier getraut er sich ausfindig zu machen; doch ist es keiner von denen, mit denen er Verkehr hat. Die Armen, die er ausfragte, konnten ihm weiter keinen Bescheid geben, als daß Signora sich schon seit einigen Wochen und immer Sonnabends hier zeige, und noch allemal ein Goldstück unter sie

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft7_086.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)