Seite:De Thalia Band2 Heft6 146.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Sehr wahr. Ich sollte vielmehr sagen, es mußte so viel gutes Herz fehlen, um diese That zu begehen.

„Laster ist also nur die Abwesenheit von Tugend, Thorheit die Abwesenheit von Verstand, ein Begriff ohngefähr, wie Schatten oder Stille?“

Ganz richtig.

„So wenig also, als man logisch-richtig sagen kann, es ist Leere, Stille, Finsterniß vorhanden, so wenig gibt es ein Laster im Menschen, und überhaupt also in der ganzen moralischen Welt?“

Das ist einleuchtend.

„Wenn es also kein Laster im Menschen gibt, so ist alles was in ihm thätig ist, Tugend, d. i. es ist gut, eben so wie alles tönt, was nicht still ist, alles Licht hat, was nicht im Schatten steht?“

Das folgt.

„Jede Handlung also, die der Mensch begeht, ist also dadurch, daß es eine Handlung ist, etwas Gutes?“

Nach allem Vorhergegangenen.

„Und wenn wir eine schlimme Handlung von einem Menschen sehen, so ist diese Handlung gerade

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft6_146.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)