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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält
Iphigenie in Aulis – Teil 1

Zweite Zwischenhandlung.


Chor.

Strophe.
Selig selig sei mir gepriesen,
dem am Hymens schaamhafter Brust
in gemäßigter Lust

645
sanft die Tage verfließen.


Wilde wüthende Triebe
weckt der reizende Gott.
Zweierlei Pfeile der Liebe
führt der goldlockigte Gott!

650
Jener bringt selige Freuden,

dieser mordet das Glück.
Reizende Göttinn, den zweiten
wehre vom Herzen zurück.

Sparsame Reize verleih’ mir, Dione,

655
Keusche Umarmungen, heiligen Kuß,

deiner Freuden bescheidnen Genuß,
Göttinn! mit deinem Wahnsinn verschone!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft6_037.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)