Seite:De Thalia Band2 Heft5 072.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

„Aber wer bist du denn, und was für ein böser Dämon muß dich hieher führen?“

„Ein armer Barfüßer, antwortete der Verwundete, ein fremder Herr hier hat mir eine Zechine geboten, daß ich -“

„Eine Formel hersagen sollte. Und warum hast du dich denn nicht gleich wieder davon gemacht?“

„Er wollte mir ein Zeichen geben, wenn ich fortfahren sollte; aber das Zeichen blieb aus, und wie ich hinaussteigen wollte, war die Leiter weggezogen.“

„Und wie heißt denn die Formel, die er dir eingelernt hat?“

Der Mensch bekam hier eine Ohnmacht, daß nichts weiter aus ihm herauszubringen war. Unterdessen hatte sich der Prinz zu dem Anführer der Häscher gewendet.

„Sie haben uns, sagte er ihm, indem er ihm zugleich einige Goldstücke in die Hand drückte, Sie haben uns aus den Händen eines Betrügers gerettet, und uns, ohne uns noch zu kennen, Gerechtigkeit widerfahren lassen. Wollen Sie nun unsre Verbindlichkeit vollkommen machen, und uns entdecken, wer der Unbekannte war, dem es nur ein paar Worte kostete, uns in Freiheit zu setzen?“

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_072.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)