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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Ihr Euch Sklav – so kann ich nichts als Euch bedauern.

Albert. Ehemals spracht Ihr anders zu mir.

Dieterich. Auch damals log ich Euch nicht. Wahrheit ist der vielfarbige Chamäleon; die ungleichsten Neigungen, die widersprechendsten Plane spiegeln sich in ihr. Eure Schuld ist es, wenn – doch jetzt Euern Entschluß. Wollt Ihr den Westhausen aufgeben, so sagt's, ich übernehm'[WS 1] ihn.

Albert. Und Ihr habt's an mir bewiesen, wie treflich Ihr Euch auf's Locken versteht.

Dieterich. Vielleicht dankt er mir's besser, als Ihr.

Albert. – Ich will ihn behalten.

Dieterich. Das freut mich. So frei von Ehrgeitz ist Eure Seele doch nicht, daß Ihr das Verdienst dieser Eroberung einem andern abträtet.

Albert. O fürchterliche Netze, in welche der Orden die Geister verwickelt. Ich begreif' es nicht woher dieser unwiderstehliche



  1. Vorlage: übermehm'
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_025.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)