Seite:De Thalia Band1 Heft1 166.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Den großen Eid, den alle Könige
der Christenheit am Krönungstage schwören,
ich will ihn morgen lösen – hundert Opfer
sind reif zum Tod – der Rauch von ihren Flammen
verkündige dem dreimalheilgen Gott,
wie glorreich Philipp seine Schuld entrichtet.
Diß Blutgericht soll ohne Beispiel seyn.
Mein ganzer Hof ist feierlich geladen.
(der Königin den Arm reichend)
Und Sie begleiten mich.

Königin.
(aus einer Betäubung erwachend)
 Zum Scheiterhaufen?
Auch mich Barbar? – – – O Gott! sind sie’s, mein König?
Barmherzigkeit! Was wollen sie? Wohin?
Ich bin ein Weib – ein weiches Weib – ein Mensch.

Philipp.
Auch eine Christin hoff ich. Kommen sie
es zu beweisen.

Königin.
 Schrecklich! Nimmermehr!

Philipp.
Was? Nimmermehr?


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_166.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)