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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Ich sehe hier nichts, als eine Verrätherei, die nur weniger alltäglich ist, und willkommen sei mir das Gesez, welches jeden gewissenlosen Buben, der eine ehrliche Frau zu Fall bringt, und dann verläßt, zu einer Dirne verdammt – den gemeinen Mann zu gemeinen Weibern.


Diderots ganze Beredsamkeit wird dennoch schwerlich den Abscheu hinwegräsonnieren, den diese unnatürliche That notwendig erwecken muß. Aber die kühne Neuheit dieser Intrigue, die unverkennbare Wahrheit der Schilderung, die schmucklose Eleganz der Beschreibung haben mich in Versuchung geführt, eine Uebersezung davon zu wagen, welche freilich die Eigenthümlichkeit des Originals nicht erreicht haben wird. Das Ganze ist aus einem (so viel ich weiß, in Deutschland noch unbekannten) Aufsaz des Hrn. Diderot: Jakob und sein Herr, oder der Fatalismus genannt. Der Freiherr von Dalberg zu Mannheim besizt die Originalschrift, und seiner Gefälligkeit danke ich es auch, daß ich in dieser Thalia Gebrauch davon machen durfte.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_094.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)