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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

I.
Was kann eine gute stehende Schaubühne eigentlich wirken?
Eine Vorlesung,
gehalten zu Mannheim in der öffentlichen Sizung der kurpfälzischen deutschen Gesellschaft am 26sten des Junius 1784.
von F. Schiller, Mitglied dieser Gesellschaft, und herzogl. Weimarischen Rath.




Wenn uns der natürliche Stolz – so nenne ich die erlaubte Schäzung unsers eigenthümlichen Werths – in keinem Verhältniß des bürgerlichen Lebens verlassen soll, so ist wohl das erste dieses, daß wir uns selbst zuvor die Frage beantworten, ob das Geschäft, dem wir jezt den besten Theil unsrer Geisteskraft hingeben, mit der Würde unsers Geists sich vertrage, und die gerechten Ansprüche des Ganzen auf unsern Beitrag erfülle. Nicht immer blos die höchste Spannung der Kräfte – nur ihre edelste Anwendung kann Größe gewähren. Je erhabner das Ziel ist, nach welchem wir streben, je weiter je mehr umfassend der Krais, worinn wir uns üben, desto höher steigt unser Muth, desto reiner wird unser Selbstvertrauen,

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_001.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)