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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

mich plötzlich, von dem Fuße der Alpen hierher zu eilen, um Ihnen etwas zu sagen. Ich werfe mich in einen Wagen. Meine Wünsche scheinen seine Räder zu beflügeln, und meine Ungeduld die Adern unsrer dürren Rosse zu schwellen. Die tausend neuen Gegenstände schwimmen und tanzen vor meinen Augen; ich unterscheide sie nicht. Kaum daß ich den Wechsel des Himmels bemerke, so völlig hat eine einzige Empfindung mein ganzes Wesen eingenommen. Ich komme an. Ich fliege hierher. Ich finde, ich sehe Sie und –

Marie. Und Sie sind stumm? (Sie lacht). An Ihnen ist ein moderner Tragiker verdorben, Moritz.

Moritz (ihre Hand ergreifend). So wollt’ ich Sie (Er macht sich Platz und setzt sich geschwind neben sie). Laß uns der Gefahr eine heitere Stirn biethen, meine Theure, und dem heranschleichenden Unmuth mit Lachen begegnen. (Er hebt ihre beyden Hände empor). Möge ewig nur Muth und Freude aus meiner Seele in die Ihrige übergehen, und mein unruhiger Geist sich wonnetrunken

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_303.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)