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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

Ein philosophisches Gedicht. 38


Es schwang der Sieg den goldnen Flügel
Ob ihrem Bund, es ehrte selbst das Glück
Die Tugend hier mit der Belohnung Blick:
Da scholl’s die Thal’ hinab, da rauscht’ es durch die Hügel:

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Triumph! Triumph dem Vaterland!

Triumph dem neuen Brüderband!

*     *
Herab aus des Olympusland,

O Wonne! stieg einst zu der Erde Söhnen
Die Liebe an der Freundschaft Hand,

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Mit jeder Freude Blüthe sie zu krönen,

Und hell in nie bemerkten Tönen
Erklang die Luft und jedes Herz umher,
Und alle Seelen fühlten himmlischer.

Wo Liebe, von den jungen Horen

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Begleitet, kommt, wo leise, gleich Auroren,

Sie ihren Morgenstrahl, den Tag der Seeligkeit
Herab in junge Herzen streut,
Hat seine Macht das Glück und selbst der Tod verloren.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_037.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)