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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

14.

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Vom Kampf erhitzt, von Staub bedeckt, weilt dort

Der Ritter Ferrau; seinen Durst zu stillen
eilt’ er nach diesem kühlen Ort,
Und harrt da wider seinen Willen;
Denn als er tief an des Gewässers Rand

110
Gebückt, mit heißem Durst getrunken,

War ihm sein Helm vom Haupt gesunken,
Den er im tiefen Strom nicht wieder fand.

15.

Von Furcht getrieben flog die Schöne
Dem Ufer zu, mit ängstlichem Geschrei,

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Und kaum vernimmt der Sarazene

Des schönen Busens Angstgetöne;
So eilt er aus dem Wasser schnell herbey.
Wie lang auch schon der Ruf von ihr geschwiegen,
Sein erster Blick entdeckt ihm, wer sie sey,

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Selbst in den bebenden, von Angst entstellten Zügen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_090.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)