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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Die Sorgfalt dieser Liebe. Wenn dein Mann
Für Lacedämons Rettung stirbt, theilst du
Mit deinen Kindern reicher Wohlthat Strom.

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Von den Unsterblichen bin ich erwählt

Ein Volk zu retten. So mein zagend Herz
Des heil’gen Amts vergäße, stürzt’ ich dich
In Schand’ und Kummer. Trauern würdest du
Mit Lacedämon, würdest deine Last

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Der schweren Unterjochung mit ihm tragen.

Schau deine Söhn’ – itzt ihres Namens werth
Und Sparta’s werth! Der Jugend Blume würde
Zerknickt, entstellt verwelken, ihre Brust
Nicht mehr beym Ton der hohen Freyheit schlagen. –

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Auf eignen Thaten, auf des Vaters Ruhm,

Wenn er der Sparter Freyheit sicherte,
Erheben sie sich herrlich vor der Welt
Des Landes Schutz und ihrer Mutter Lust.

Hier schwieg der Held. In frommer Ehrfurcht hört

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Der Gram der Tugend Stimme. Keine Klage

Jem heil’gen Schweigen – keine Thräne mehr –
Itzt keine, – um von neuem bald zu strömen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_080.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)