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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. | |
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Sein wohlbekannter Ton ihr mattes Herz
Emporhebt, schweigt der Gram – auf kurze Zeit!
Sie hebt ihr schmachtend Haupt und spricht bewegt:
O du, deß Gegenwart mich einzig labt,
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Wenn so, Leonidas, dein Blick, dein WortDes Kummers tiefste Nacht mit einmal scheucht,
Wie wird mein Elend groß, wie ewig seyn,
Wenn ich, – kaum in der Mitte meiner Bahn –
Ach! nicht mehr höre diesen Ton der Ruh,
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Nicht seh’ den Blick, vor dem mein Kummer lächelt.
Sie sprach’s; da stürmt der Schmerz in sie zurück.
Verwais’t die Kinder, ach! ein theurer Mann,
Bleich, blutend, athemlos im Todesfeld,
Und eine ew’ge Einsamkeit voll Gram –
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Das alles stieg jetzt schreckenvoll gemischtVor ihren Geist. Sie rief in bittrer Qual:
Wohin ach! willst du gehn aus meinem Arm?
Soll ich dich nimmer sehen? Ach! nie mehr
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_077.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_077.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)