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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

40.

Als wir hier landen, sahen wir ganz nah
im Graß die schönste Opferheerde.

315
Ein Ziegenvolk liegt ohne Hirten da,

wir schlachten ab mit strengem Schwerdte.
Selbst Zevs, geloben wir, soll seinen Antheil haben –
und richten uns zu beßrer Ruh
am Ufer Rasenbänke zu,

320
um uns am fetten Mahl zu laben.


41.

Auf einmal stürzen schauerlich
sich die Harpyjen vom Gebirg hernieder,
sie schwingen sausend ihr Gefieder
und nehmen unser Mahl vor sich.

325
Was ihre ekelhaften Krallen

davon berühren, wird befleckt,
indem, von ihrem Pesthauch angesteckt
ihr gräßliches Geheul die Lüfte wiederhallen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_318.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)