Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. | |
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Vor allem Männern ist er liebenswürdig:
Es mußt’ ihn stark dein weiches Herz ergreifen
im freien Umgang allen Reiz enthüllte,
der um sein ganzes Wesen lieblich blüht.
Ich ahnd’ auch, er umschlingt dich mit Verlangen,
und ehrt nur die versprochne Braut. O wie
glückwünschend sich zum Vater drängten, er
der erste sonst zum Mitempfinden – kalt
und ferne blieb, aus der gepreßten Brust
kein Wort zu athmen wagte! Liebe nur
dies Räthsel, alles ist ihr des Geliebten Glück,
doch nur von ihrer Hand soll ers empfangen.
Wie seh ich’ klar, was euch so dämmernd scheint!
des Vaters ernst gegeb’nes Wort wird leicht
so edel als der Ruf ihn nennt. Vielleicht
beut Liebe dir, als holder Jugendbaum
der Jahre kaltem Schatten neu entschwebend,
die ehr’ne Heldenbrust geöfnet dar,
des Vaters. Leicht bewegt der Kinder Herz
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_255.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)