Seite:De Neue Thalia Band2 066.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

Ihm jene neuen Feinde zu verrathen
Die ihm das Zepter zu entwinden drohn,
Gewiß. Mich soll sein honigsüßes Schmeicheln
mich seines Zornes Drohung nicht berücken,
Ihm dieses zu enthüllen, bis er mich
Nicht rettet blos aus diesen rauhen Banden,
Nein auch die Schmach mir noch vergütet hat.

 Chor.
Noch bist du kühn an diesem grausen Felsen,
Beugst deinen Nacken nicht von soviel Quaal geschreckt;
Mir graut – Ich fürchte deine künft’gen Leiden.
Wenn wirst du denn das Ufer dieser Quaal
Des hohen Unglücksmeeres finden!
Wer kann Kronidens Sinn erspähn?
Wer einen Weg zu seinem Herzen finden?

 Prometheus.
Ich weiß. Unbeugsam und voll Eigensinn
Ist Kronos Sohn. Doch endlich beugt ihn doch
Erweicht ihn doch das mächtigere Schicksal.
Und hat sein langer Zorn einst ausgezürnt,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_066.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)