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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

ein Gericht über den Crescentius niedergesetzt und das Urtheil gesprochen, daß er mit zwölf von den seinigen solle hingerichtet werden. Ihre Leichname wurden zur Schau aufgehängt.

Otto fuhr noch immer fort, Rom in einem romantischen Lichte zu betrachten, ob ihn gleich das Schiksal seines Großvaters und Vaters, und jetzt sein eigenes hätten lehren sollen, wie wenig den Römern zu trauen sei. Der Markgraf Eckhard war sein Liebling unter den Deutschen, deren Umgang ihm sonst zuwider war: er saß von ihnen getrennt, an einem höheren Orte und speiste an einem besondern Tisch. Seine liebste Gesellschaft war der gelehrte Gerbert, welcher nach Bruno’s Tode Pabst ward unter dem Nahmen Sylvester der zweite: mit ihm übte er sich im Lesen der alten Autoren und in den Wissenschaften der damaligen Zeit, vorzüglich in der Dialektick; mit ihm träumte er sich in die Vorzeit zurück. Aber er hatte noch nicht das zwanzigste Jahr erreicht, als ihm sein Leben schon zur Last

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 405. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_405.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)