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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Gottesdienst zu erkennen. Man führte ihn nun sogleich zu der verwittweten Churfürstinn, die ihn mit großer Freude empfieng. Sein Aufenthalt zu Berlin, wo er noch immer das Incognito beybehielt, dauerte nur so lange, als nöthig war, ihn mit seiner Braut bekannt zu machen, und sobald er mit dem Churfürsten die nöthigen Maaßregeln wegen seiner Vermählung genommen hatte, beurlaubte er sich von seiner Braut, um seine Reise durch Deutschland fort zu setzen. Er gieng zuerst nach Heidelberg an den Pfälzischen Hof, wo man ihn für einen vornehmen Schwedischen Offizier hielt. Hier machte er Bekanntschaft mit dem Herrn von Rußdorf, dem Minister Churfürst Friedrichs, und besuchte in seiner Gesellschaft das Lager des Markgrafen von Baden im Elsaß, welches er zu sehen wünschte. Rußdorf war ein Mann von Talenten und großen politischen Kenntnissen. Der König nutzte auf der Reise die Einsichten des Ministers, der mit ihm, so lange er ihn für seines Gleichen hielt, weit freymüthiger umgieng,

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 328. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_328.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)