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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.


41.

Und hoch beglückt, den Strang berührt zu haben
der es bewegt, begleiten Jungfrauen und Knaben
mit heilgen Liedern die verehrte Last.
O meine Vaterstadt! So reich an Siegeskronen,
o heilges Land, wo so viel Götter thronen!
in deiner Mitte steht der fürchterliche Gast.
Viermal hat es am Eingang still gehalten,
und viermal klang das Erz in seines Bauches Falten.


42.

Uns warnt es nicht! Von wüthender Begierde
verblendet setzen wir die unglückschwangre Bürde
beym Tempel ab. Apolls Orakel spricht
weißagend aus Kaßandrens Munde,
es spricht von Trojas letzter Stunde,
wir glauben selbst der Gottheit nicht.
Von festlich grünem Laub muß jeder Tempel wehen
und – morgen ists um uns geschehen!


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_031.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)