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rechteckigen Gewölbefeld in fünf Seiten des Achtecks schliesst und nach dem Langhaus zu in spitzbogigem Triumphbogen sich öffnet.

In einem der runden Schlusssteine findet sich das Jahr der Erbauung, die Zahl 1496, eingehauen.

In das alte Erdgeschoss des sonst modernen Thurmes, das durch schmale spitzbogige Fensterchen spärlich erhellt wird, führt vom Chor aus eine einfach profilirte Pforte.

Abendmahls­gefässeIm Pfarrhaus werden schlichte Abendmahlsgefässe aus Zinn von 1778 aufbewahrt.

HolzbildAn der Strasse Bickensohl–Oberrothweil steht eine einfache hölzerne Wegkapelle, in der sich ein Holzbild der h. Anna selbstdritt (circa 0,80 m hoch) befindet, soviel erkannt werden konnte, eine bäurische Arbeit wohl des endenden 16. Jhs. (B.)






BISCHOFFINGEN


Schreibweisen: 1341; Piscofigin 1008; Pischophingen 1087; Bischöffingen 1341 u. s. f.

Auf dem hochgelegenen, ummauerten, ehemaligen Friedhofe, der durch ein spitzbogiges, mit Ziegeln abgedecktes Portal betreten wird, steht die protestantische PfarrkirchePfarrkirche, die in ihren späteren Umbauten noch Reste des mittelalterlichen Bestands zeigt. Eine Ecclesia et filia sua Bergen erw. 1139 Cop.; ecclesia cum filia Obernbergen 1360 bis 1370 Lib. marc.; plebanus in B. nach 1216.

ChorDer Chor schliesst in fünf Seiten des Achtsecks, ist aber der Gewölbe beraubt, ebenso wie die Fenster der Masswerke.

In das durch Scharten erhellte und von einem Kreuzgewölbe mit runden undekorirten Schlussstein überdeckte Untergeschoss des Thurmes mit Satteldach führt vom Chor ein spitzbogiges Thürchen mit Eselsrücken.

Als Schallöffnungen des Thurmes dienen vier zweitheilige Masswerkfenster.

Abendmahls­gefässeIm Pfarrhofe befinden sich zinnerne Abendmahlsgefässe, theilweise in geschmackvollen Formen und guter Dekoration mit Widmungen aus den Jahren 1745 und 1754.

In den Akten des Grossh. Ministeriums a. 1754 f. I ist ein im Glockenhause zu B. stehendes HeiligenbildHeiligenbild verzeichnet (1758, Okt. 10).

Eine Curtis (Basiliensis episcopi) erw. 1258; der Fronhof (der Herren von Üsenberg) 1279. Ein Geschlecht von B. seit 1083 erw. (B.)






BREISACH


Schreibweisen: Monte Brisiaco, 3. bis 4. Jh., Itinerar. Antonini Aug. (Wesseling Rom. Itin. p. 350); Brisiaci z. J. 369 Cosp. Jur. Cod. Theodos. VI 35, 8; iuxta Renum … Brezecha Geogr. Ravenum Brisaga opidum Alsatiae 938 Gest. abb. Trudon. Cont. III (MG. SS. X 377); u. s. f. Civitas munitissima Brizach 1002 Thietm. Chron.; Universitas civium de Brysaco 1250; scultetus consules et universitas civium de Brisaco 1274; civitas Brisacensis 1292 u. s. f.

Litteratur: Protas Gsell Breisacher Chronik von den frühesten Zeiten bis 1793. Mod. Abschr. im General-Landesarchiv (Nr. 129) nach einer Abschr. von Anfang des 19. Jhs. J. Bader Alt-Breisach (Ztschr. f. vaterl. Gesch. u. Landeskunde 1839, 228). Zell antiq. Reisenotizen (Schriften des Donaueschinger Vereins 1846 I 46–49). Fr. Zell Memorabilien aus dem erzbischöfl. Archiv (Fr. DA. IX 367). Gengler Cod

Empfohlene Zitierweise:
Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Band 6. Jacob Christian Benjamin Mohr, Tübingen und Leipzig 1904, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kunstdenkm%C3%A4ler_Baden_6_019.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)