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wählten sonst die Kinder an dem Kindertag einen Bischof aus ihrer Mitte, welcher der Kinderbischof oder Schulbischof genannt und mit Gepränge in der Stadt herum geführt wurde. also wie bei dem Gregoriusfest.

16. Geschenke. Wenn Eltern oder Freunde von einer Reise heimkehren, bringen sie den Kindern Geschenke mit, die Knaben erhalten Spielzeug, ein Pferdchen, eine Jagd, Pfeife und Trommel, Bilder; die Mädchen aber Kleider und Putzsachen. Die Eltern fragen auch wohl bei der Abreise: „was soll ich dir mitbringen?“ wie im Märchen vom Löweneckerchen vorkommt (Nr. 88) und im Aschenputtel (Nr. 21.) So wird vom armen Heinrich erzählt:

330.
unt daz kinden wol dohte

zuo ir kintlichem spil,
des gap der herre ir vil;
ouch half in sere, daz diu kint
so lihte zuo gewenende sint.

335.
er gewan ir swaz er veile vant,

spiegel[1] unde harbant
unde swaz kinden liep solde sin:
gurtel unde vingerlin.

Cunrat Dankbrotsheim (aus Hagenau?) fängt sein heiliges Namenbuch (handschriftlich zu Straßburg Ms. Johann. B. 142.


  1. Ein Theil des Haarschmuckes.
Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). G. Reimer, Berlin 1819, Seite XLVIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_A_048.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)