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den in die Hand nahm und sprach: „Köpf’ alle runter, nur meiner nicht,“ so lagen alle Köpfe auf der Erde; zweitens ein Mantel, wer den anzog, war unsichtbar; drittens ein Paar Stiefeln, wenn man die an den Füßen hatte und sich wohin wünschte, so war man gleich da. Er sprach, sie müßten ihm die drei Stücke einmal geben, damit er sie probiren könne, ob sie auch alle noch in gutem Stand wären. Da gaben sie ihm den Mantel, den that er um, und wünschte sich zu einer Fliege, alsbald war er eine Fliege. „Der Mantel ist gut, sprach er, nun gebt mir einmal das Schwert.“ Sie sagten: „nein, das geben wir nicht, denn wenn du sprächst: „Köpf’ alle runter, nur meiner nicht!“ so wären unsere Köpfe alle herab und du hättest deinen noch; doch gaben sie es ihm, wenn er’s an den Bäumen probiren wollte, das that er und das Schwert war auch gut. Nun wollt’ er noch die Stiefeln haben, sie sprachen aber: „nein, die können wir nicht geben, wenn du die anhättest und sprächst, du wolltest oben auf dem Berg seyn, so stünden wir da unten und hätten nichts.“ „Nein, sprach er, das will ich nicht thun,“ da gaben sie ihm die Stiefel auch noch. Wie er nun alle drei Stücke hatte, da wünschte er sich auf den goldenen Berg, und alsbald war er dort, und die Riesen verschwunden und war also ihr Erbe getheilt. Als er nah beim Schloß war, hörte er Geigen und Flöten und die Leute sagten ihm, seine Gemahlin halte Hochzeit mit einem andern Prinzen. Da zog er seinen Mantel an, und machte sich zur Fliege, ging in’s Schloß hinein und stellte sich hinter seine Gemahlin, und niemand sah ihn. Wenn

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_044.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)