Johann Schnabel, Simon Marius: Wahrhafftige und erschröckliche Geschicht von einem Schmidtsgesellen und dem Teuffel | |
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Nach gelesener Confession vnd volendung der Bekantnus deß Glaubens hat Pater Gerhardus, tamquam[1] Exorcista in gegenwertigem actu die Coniuration[2] vnd Außbannung deß Teüfels mit Fürlesung etlicher heiligen Euangelien / vnd darzu besonders verordneten Gebetten / neben brauchung des geweichten Wassers / vnd auffzündung geweichter Kertzen / angefangen / darauff erstlich der böse Feindt in einen als den andern weg getobet / vnd solches gering geacht / vnd als damals der Herr Exorcist in beschwörung deß bösen Feindts / seinen Namen zuwissen begert hat er vber die sechs malen mit gründtlicher anzeigung befunden / daß ein gantze Legion der Teüffel vnd bösen Geister in dem armseligen Hansen leibhafftig weren vnd ihn besessen hetten.
Da nun solche Legio Demonum erfunden vnd erkandt worden / haben solche böse Feindt ihne Hansen stracks dermassen am Leibe gepeiniget / das er mehr kein Wort nicht hat reden können / sondern allein das maul zugeschlossen vnd grewlich gesehen / darauff ihme der Herr Exorcist in Virtute Dei gebotten / den mundt auffzuthun / vnd die Zungen herauß zustrecken / welches von ime Hansen beschehen / da hat der Herr Exorcist mit einem Creütz die Zungen zum reden benedicirt / auff welches er Hans wol verstendiglich wider reden können / mit anzeigung / daß gleich drey böser Geister gewichen / die er allererst durch die Thür hinauß fahren hette sehen / vnd dieweil es Abents worden / vnd die beede Patres widerumb nach Wirtzburg ins Collegium gehen müssen / hat der Herr Exorcist auff dieses mal den angefangenen actum exorcisandi eingestellet / jedoch aber zuuor den bösen Geistern allen Zugange zu solchem besessenen Menschen / ernstlich interdicirt vnnd verbotten / vnd also mit dem segen Gottes von dem krancken abgewichen.
Auff volgenden Dinstag / welcher war der 22. Monatstage
Johann Schnabel, Simon Marius: Wahrhafftige und erschröckliche Geschicht von einem Schmidtsgesellen und dem Teuffel. Henrich von Ach, Würtzburg ~1589, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Hansen_Schmidt_Teuffel_1589.djvu/16&oldid=- (Version vom 31.7.2018)