Johann Schnabel, Simon Marius: Wahrhafftige und erschröckliche Geschicht von einem Schmidtsgesellen und dem Teuffel | |
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lassen / vnd bißweilen ihme Hansen hefftig zugesetzt / vnd gepeiniget / welches neben mir besagten Pfarrherrn viel Leüth vermerckt vnd vernommen haben.
Sontags den 20. Augusti hat der böse feindt den krancken Menschen von zwölff vhren deß Mittags an / biß wider auff die zwölffte stundt der Nacht / in die acht mal gar hefftig angegriffen / vnd erschröcklich gepeiniget / darauff ihme ein geweichtes Agnus Dei an halß gehenckt worden / welches der böse feindt nicht leiden wöllen / sondern zu Hansen gesagt / daß er dasselbige vom halß reissen / vnd hinweg thun solt. Nach etlichen stundten hernach hat er Hans angefangen zureden / vnd gesaget / wie er neben dem bösen feindt einen schönen Engel gesehen / der habe ihm befohlen / man solle das öberste Gipffelein eines Birnbaums / vnd das öberste Gipffelein eines Weinstocks / vnd ein wenig von einem Bergamehe zusamen nemen / vnd solches alles klein vnder einander zerschneiden / vnd ihme eingeben / so würde alßdann das zuuorn von dem bösen geist eingenommenes Kupfferwasser / wider von ihme abgetriben werden / vnd da solches nicht geschehe / so müste er Hans dieselbige Nacht noch sterben. Vnd wiewol solches wunderbarliches Recept ihme Hansen einzugeben von etlichen Personen verbotten worden. So haben jedoch seine freündt ihme Hansen solches Recept auff sein höchstes begeren einnemen lassen / ob aber dasselbige etwas geholffen / oder bey ihme gewircket / das weiß man nit zusagen / sondern ist solchen Sontags noch zwey mal von dem bösen Feindt er Hans hefftig geängstiget worden / Welcher nachmals abermal zureden angefangen / vnd gesaget / der böse feindt habe je ein Pfandt von ihme haben wöllen / aber er habe ihme auff ein newes gantz vnd gar abgesaget / vnd er wölle ihm mit Gottes hilff starck genug seyn. Darauff ich vnderschribener Pfarrherr / vnd die Freündtschafft vns mit einander verglichen / den andern volgenden Tag die
Johann Schnabel, Simon Marius: Wahrhafftige und erschröckliche Geschicht von einem Schmidtsgesellen und dem Teuffel. Henrich von Ach, Würtzburg ~1589, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Hansen_Schmidt_Teuffel_1589.djvu/14&oldid=- (Version vom 31.7.2018)