Johann Schnabel, Simon Marius: Wahrhafftige und erschröckliche Geschicht von einem Schmidtsgesellen und dem Teuffel | |
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Gesellen vmb Außlegung vnd Erklärung derselben Wort / angeredt / der aber ein solches nicht thun noch ichtiges ihme darinnen heimliches anzeigen wöllen / biß so lang vnd viel er Hans ihme Wolffen versprochen / vnd mit hand gegebenen Treüen angelobt solche Kunst zulernen vnd zu treiben / welches er Hans ihme Wolffen zuleisten versprochen / vnd bey höchster Trew vnd Glauben zugesagt.
Auff dieses Versprechen hat Wolff der Schmidtknecht / ihme Hansen seinem Gesellen gelehrt vnd befohlen / daß er alle Tag wann er Morgens frü auffstehen thet / mit seinem lincken Fuß zum ersten auß dem Beth steigen / vnd in aller Teüffel Namen auffstehen / vnd darauff zwey oder drey Gesetz / oder Pünctlein / (die weren gleich was sie wolten) auß dem vbergebenen Büchlein lesen solte / welcher gegebener Lehr vnd Vnderweisung er Hans auß grosser forcht nicht nachsetzen / noch dieselbigen üben wöllen / sondern sein abgeschribenes Büchlein heimlicher weiß in die Schmidts Esse geworffen / vnd verbrennet / darüber sein Gesell Wolff sehr zornig worden / vnd ihn Hansen deßhalben ein mal mit einem Schmidthamer geschlagen / auch eines mals mit einem Spannischen Dolchen auff ihne durch sein Wammes vnd Hembt gestochen / aber am Leibe / auß Vrsach / daß er bey ihme ein kleines zauberische Zettelein gehabt / keinen schaden gethan / auff welche entstandtene Vneinigkeit Hans der Schmidgesell von Heydingsfeldt / nit lenger bleiben wöllen / sondern von seinem Meister / obbesagten Clausen Prosten vrlaub genommen / vnd von Aychstadt sich in das Closter Rebdorff / so allernechst hinder dem Schloß zu Aychstadt liget / in Arbeit vnd Dienst begeben / an welchem Orth er allein vierzehen tag verblieben / vnd von dannen widerumb nach seinem Vatterlandt vnd auff Heydingsfeldt seinen Weg zugenommen / vnd alß er im vortreysen / vnd vnder wegen gewest / ist er zu einer
Johann Schnabel, Simon Marius: Wahrhafftige und erschröckliche Geschicht von einem Schmidtsgesellen und dem Teuffel. Henrich von Ach, Würtzburg ~1589, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Hansen_Schmidt_Teuffel_1589.djvu/09&oldid=- (Version vom 30.4.2018)