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20) Siehe die Vorrede und Beschlußrede zur „Fürstlichen Chronik“ bei Laschitzer l. c. IV, 75 f.

21) Vgl. für ihn Aschbach, Gesch. d. Wiener Universität II, 363 mit den Korrekturen Bauchs (Anfänge des Humanismus in Ingolstadt 100 ff. und Reception des Humanismus in Wien 128 f.) und Jahrbuch l. c. III.

22) Laschitzer 21.

23) Daß Stabius der Urheber der „Noahgenealogie“ ist, zeigt die von Laschitzer nicht angeführte Stelle aus Cuspinians Austria (Ausgabe von 1601, p. 44) Hieronymus Gebweiler ... praeterquam quod duces Austriae ex arca Noae deducit,... sibi arrogat inventionem Joannis Stabii, historici et poetae eruditissimi divi Maximiliani Caesaris propriam, non suam, quam quidem inventionem D. Caesar Maximilianus ab initio admiratus est et laudavit, sed tandem reiecit et vetuit, contentus ex regibus Francorum ducere suam prosapiam. Mennel muß das wohl angenommen haben, denn die von Harzen im Deutschen Kunstblatt V (1854), 23818 aus dem handschriftlichen Fugger angeführte Anekdote zeigt ihn mit Maximilian zusammen bei der Besprechung dieser Genealogie. Die Anekdote selbst – Kunz von der Rosen läßt den Kaiser durch einen Bettler und eine Dirne belehren, mit was für Leuten er durch diese Abstammungstafeln in „Brüderschaft“ käme – ist zwar nur ein Duplum zu einer Geschichte von Rudolf von Habsburg (bei Andreas Ratisbonensis), wird aber dadurch nicht unglaubwürdig.

24) Laschitzer hat im Jahrbuch IV l. c. nachgewiesen, daß ein von Herberger, Peutinger 60104 abgedruckter Brief nicht Brant, sondern Mennel angehört. Doch ist an dem Anteil Brants an der Genealogie nicht zu zweifeln, da sein Sohn Onuphrius in der oben [III137] zitierten Vorrede sich darüber bestimmt ausspricht. Da die Stelle für die literarischen Unternehmungen Maximilians wichtig ist, setze ich sie her: Kurtz verruckter nachgonder zeyt [sc. nach seiner Bestallung zum kais. Rat] ließ bemelte Römische kayserliche Maiestat jme schreiben mit vnderzeichniß irer Maiestat eygen handt, auf nebenschriftlicher instruction und bericht des Edeln erentreichen, hochberümpten vnd vilgeachten herrn Niclaus Ziegelers etc. irer Maiestat allergeheimisten Sekretarien, wie das ir Maiestat des willens wer (als auch unser Heiliger Vatter Babst Julius der ander irer Maiestat vergünstiget vnd zugelassen hat) von irer Maiestat voreltern, von den blůt, vrsprung vnd zugewandtschafft des löblichen haußes Österreich, von mannen, frauwen vnd iungckfrauwen ein mercklich anzal deren, die biß anher für heilig vnd eins seligen lebens gewesen sein geachtet worden, in den Katalogum der heiligen vnd den kalendarium setzen zu lassen, da sich die zal vff hundert vnd treyssig erstreckt. Do wer ir Maiestat gnädigs begeren, das genannter Doctor Brandt Antiphen derselben heiligen lebens legend bequemlich, auch versickel vnd Collecten denselben gleichmässig new frän[k]ische form vnd vergriff stellen solt, dann ir Maiestat solchs jme zu thun allein vert[r]uwen that. Diser arbeit sich obbenanter mein lieber herr vnd vatter abermals vnderzogen, auch irer Maiestat des ein prob derselben etwo vil außbereit durch doctor Jacob Mennlin zukommen lassen. Aber ee solch arbeit gar volbracht, als ir Maiestat jme wider schreiben vnd befelhen lassen irer vrsprünglichen geburt halb von Noa biß vff das hochloblich geschlecht Habspurg etwy mit fleiß zu ersuchen vnd erscheinen. Solcher arbeit (wie gar schwär vnd bürdlich die sein mag, ist leicht zu achten) mein geliebter herr vnd vatter sich auch vnderzogen... Hew leyder ist so bald der Rümes, eeren, tugend vnd loblich kayser Maximilianus