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Magister Franzen geholfen: von dem und andern habe ich soviel verstanden, daß die Germania ganz ungeschickt ist zu drucken, aus der Ursache, sie hat noch keine Ordnung, dazu so hat sie böse Konstruktionen, so macht er viel Grecien darin, das auch als gerecht ist als es mag, und so er’s interpretiert, will sich auch nicht schicken. Das hab ich ihm gesagt und habe ihm dabei gesagt, wenn er mir das Exemplar schenkte und Geld dazu gäbe, so wollte ich es für mich nicht angenommen haben, habe ihn auch gebeten, er solle sich darüber setzen und zu Hilfe nehmen, der ihm helfen könnte, auf daß er Euch nicht zu Schaden, ihn selbst zu Spott und mich auch bringe, denn ich wollte ungern, daß aus meiner Druckerei Ungeschicktes gehen sollte, wo man davor sein möchte. So hat es ihn übel verschmacht und ist die Hoffart in ihm so groß, daß er meint, er könne es selbst wohl und es werde mehr Dings gemacht das nicht als köstlich Latein sei und derengleichen viel. Nun dieweil ich soviel verstand, daß es mir in den Weg nicht ganz gefallen will, bedünkt mich, ich sei es Euch auch schuldig und pflichtig zu wissen zu thun. Darum so laßt, das gedruckt ist, Euere guten gelehrten Gönner sehen; wie es denn ihnen und Euch gefällt, also will ich ihm nachkommen mit allem möglichen Fleiß.

Er Magister Franz hat sich doch am letzten, da ich viel und hart mit ihm geredet habe, lassen erweichen, er wolle es in drei Wochen also zurüsten, daß es gar gut soll werden; darauf daß erst Ihr könnt, laßt mich wissen, wie ich mich halten soll, und so Euch andere Meinung geschrieben wird, der gebt ganz keinen Glauben, denn es wahrlich nicht anders ist.“

So schien das Werk noch bei der Geburt zu verunglücken, aber Irenikus ließ sich nicht abwendig machen. Im August 1518 ist der Druck vollendet und die Exegesis erscheint, jetzt ein Folioband von 247 Blättern, mit einem Druckerprivileg Leos X., dem ersten päpstlichen für Deutschland, einer schwülstigen Zuschrift an die rheinischen Pfalzgrafen Ludwig V. und Friedrich II. und einem Schlußwort an den badischen Markgrafen Philipp und seinen Kanzler Hieronymus Vehus; dazu kommt noch eine Oratio protreptica cum excusatione praesentis operis, die dem pfälzischen Kanzler Florentius von Venningen zugeschrieben ist. Aus den acht Büchern der ersten Niederschrift sind jetzt zwölf geworden, da die Genealogien ihren Platz in einem eigenen dritten Buch erhalten haben, die Goten und Langobarden mit ihren Verwandten nach dem Pirckheimerschen Plane in zwei eigenen Büchern behandelt sind und überdies der lexikalisch-geographische