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irgendwo einbrechen und irgendeinem der Anwesenden tödlich verhängnisvoll werden konnte. Aber sie schienen alle das Unglück begierig zu suchen.

Ich trat jetzt vom Haus hinaus auf die Treppe, die zum Garten hinunterführte. Bei meinem Schritt sah ich niemand als Ulrike an. Aber sie schien sich nicht klarmachen zu können, von welcher Seite das Geräusch der Schritte kam, und so sah sie zuerst unwillkürlich nach dem Gartentor und der Gartenmauer. Im selben Augenblick erhellte ein neuer Lichtstrahl des Scheinwerfers die Köpfe der ungeheuerlichen Mißgestalten der Zwerge, die dort lauschten.

Ulrike schnellt empor, läuft von ihrem Stuhl fort und schlägt unter der Mauer ein fröhliches und fast kindliches Gelächter auf, aber wendet den Kopf nach mir, und nachdem sie den Zwergen ein spöttisches „Guten Abend“ zugerufen, kommt sie zu mir gelaufen und begrüßt mich in ihrer sprudelnden Sprechweise.

„Welchen abenteuerlichen Ort haben Sie da aufgesucht!“ rief sie mir zu. „Welch ein Talent Sie haben, schauerliche Szenerien zu entdecken!“ Und mit einer Geste, mit einer stummen, aber höhnenden Geste, deutet sie

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/311&oldid=- (Version vom 31.7.2018)