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Ich hatte an diesem Morgen zuerst den Ponalewasserfall besucht, der unweit Riva, zwischen zwei Felsen eingeklemmt, aus Himmelhöhe gegen den See niederstürzt. Da kam mir der Gedanke, daß ich auf dem Weg nach Malcesine, auf der anderen Seeseite am Tag vorher, einen Ort hatte liegen gesehen, am Fuß senkrechter Felsenwände, und daß mir dort die schönen Reihen der weißen Pfeiler von Zitronengärten von weitem aufgefallen waren. Diese sahen in der Ferne aus wie die marmornen Tasten einer riesigen Orgel, und eine weihevolle Festlichkeit lag über diesen Hunderten von Säulen, die da, regelmäßig gereiht, die Felsenabhänge schmückten. Eine hübsche Kirche mit freistehendem Glockenstuhl und eine Schar dichtgedrängter hellgelber und rosenroter Häuser um einen kleinen Hafen, in welchem winzige italienische Motorboote lagen, waren mir noch gut in Erinnerung. Den Ort selbst hatte ich von meinen Bekannten nie nennen hören, und ich hatte ihn auch im Reisehandbuch übersehen. Ich bedeutete nun den Fischer, mich dorthin zu fahren.

Jeder, der in Riva einmal übernachtet hat oder in Torbole am Gardasee, weiß, daß ihn

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/286&oldid=- (Version vom 31.7.2018)