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sie zu Tod erschrocken gewesen, denn sie hatte geglaubt, sie halte den silbernen Griff ihres Sonnenschirms in der Hand.

Als ich sie dann zum letztenmal sah, es war an einem Hochsommerabend, da ich von einem Ausflug heimradelte, begegnete sie mir in unserer Straße. Sie schien sehr in Hast zu sein, als wenn sich wieder etwas ereignet hätte, was sie kopflos machte.

Ich ließ meine Fahrradklingel trillern, vielleicht etwas heftiger als sonst, da ich die Dame zum Aufschauen zwingen wollte, um sie grüßen zu können. Aber mein Schrecken war groß. Kaum, daß meine Glocke schrillte, lag die junge Dame flach auf der Erde wie umgeklappt, als wenn ein unsichtbares Fahrrad über sie fortgeradelt wäre.

Ich sprang ab und half ihr auf und entschuldigte mich, sie erschreckt zu haben.

Sie war tief in Gedanken gewesen, sagte sie, und das laute Klingeln schien ihr so nah, daß sie sich geduckt hatte, ausgeglitten und gefallen war mit dem Gefühl, sie sei überfahren worden.

Nachdem sie sich aufgerichtet und ein wenig erholt hatte, erklärte sie mir, sie wäre so schreckhaft, weil oben bei ihr ein betrunkener Mensch

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/271&oldid=- (Version vom 31.7.2018)