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Ich traf ihn zufällig wieder, bei einem Besuch in einer Hütte, wo man seit ein paar Wochen einen plötzlich tobsüchtig gewordenen jungen Mann eingesperrt hielt. Die Leute sagten, der junge Mann hätte beim Fischen auf offener See einen Sonnenstich bekommen, und einige Männer, die nicht mit dem Makrelenboot auf den Nordseefang hinausgezogen waren, mußten abwechselnd bei dem Tobsüchtigen Wache halten, denn die Gemeinde hatte sich noch nicht entscheiden können, diesen als wahnsinnig in ein Spital einer der Städte an der Küste abzuliefern. Ich hatte bis jetzt noch nichts von dem geheimgehaltenen Wahnsinnigen der Insel gewußt und fand auf einem Spaziergang durch Zufall die Hütte, im Innern der Insel, wo der Tobsüchtige von seiner Wache von vier Männern, die sich täglich ablösten, festgehalten wurde.

Dort fand ich auch unter den Wachthabenden den alten Kapitän, der mir das Giftfläschchen gegeben hatte.

Er war besonders dort begehrt, da er, wie die Leute sagten, „feste Handschuhe anhabe“, womit sie seine straffen Fäuste meinten. Nach dem zufälligen Zusammentreffen am Makrelenbootstag mit dem Kapitän, hatte ich diesen

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/25&oldid=- (Version vom 31.7.2018)