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Und doch – wie glänzen Odas mohnrote Augen! Ich behaupte, die Jugendliche hat mohnrote Augen. Ich fühle Röte und viele Träume in ihren Augen, Träume, wie nur ein Opiumraucher sie haben kann.

Wenn Oda dieses lesen würde, würde sie finden, daß ich alles das, was ich von ihr schreibe, über mich selbst schreibe. Denn sie glaubt sich klar zu sehen wie eine Photographie. Das mag sein, ich gebe ihr recht. Ich beschreibe nicht Odas Augenbild, sondern ihr Wirkungsbild.

Ich habe noch niemals Frauen sehen, sondern stets nur fühlen können. Ich fühle sie mit den Augen, fühle sie mit den Ohren, fühle sie mit dem Blut.

Liebe Oda, da du dich also nicht fühlen kannst, wie das Feuer sich nicht als heiß und hell fühlt, das Wasser sich nicht selbst als naß und weich fühlt, – so mußt auch du, wenn du dieses einmal über dich lesen wirst, mir glauben, wie du von mir gefühlt wirst.

Du möchtest Schauspielerin werden, und ich zittere für dich, daß du Wege gehen mußt, die dich weglos wie einen Kometen in eine Irrwelt werfen können.

Aber du willst, und alle wollen mit dir,

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/199&oldid=- (Version vom 31.7.2018)